"public/~image" (20.06. - 10.08.2002):
"public/~image", die vierte Einzelausstellung von Andreas M. Kaufmann in unserer Galerie, konzentriert sich auf zwei Themen, die sein künstlerisches Schaffens der letzten Jahre prägen: Öffentlichkeit und Bild. Die gezeigten Arbeiten befragen, beziehen, kombinieren und/oder konfrontieren die beiden Inhalte auf eine ganz neue und unerwartete Art und Weise.
Die bildnerische Strategie Andreas M. Kaufmanns ist dabei stets die alte geblieben: Wie in seinen früheren Installationen löst er Bilder oder Bildteile aus ihrem angestammten Zusammenhang, um sie in neue Kontexte zu bringen, was automatisch zu anderen Lese- und Sichtweisen führt. Der neue Kontext ist in der Regel die öffentliche Sphäre. Den Bildern und Bildteilen, die Kaufmann benutzt, haftet fast ausnahmslos etwas Allgemeines, Öffentliches an, so daß der Betrachter eine Art von Erinnerung empfindet. Dabei spielt es keine Rolle, ob Kaufmann auf schon vorhandenes Bildmaterial zurückgreift oder die Bilder selbst produziert. Alle scheinen in unserem Gedächtnis verankert zu sein.
So wird er in unserer Ausstellung sein 1996 erstmals formuliertes Konzept "Bilderpause" zeigen, das er in der bei uns gezeigten Form im Jahr 2000 für die Kölner Innenstadt modifiziert hat. Es handelt von der Abwesenheit visueller Erscheinungen im öffentlichen Raum.
Eine andere Arbeit wird sich damit beschäftigen, wie künstlerische Arbeiten auf brutale Weise dazu benutzt werden können, im öffentlichen Raum eine soziale Realität zu verdrängen.
Den Kern der Ausstellung bildet jedoch seine in zehn Jahren gewachsene Sammlung von Bildern bzw. Bildfragmenten, die er Zeitschriften, Magazinen, Fernsehsendungen, Archiven, Bibliotheken, Postkarten und Bildern des lebendigen Arsenals seiner oder einer beobachteten Lebenswirklichkeit entnimmt. Diese ordnet Kaufmann nach typologischen Gesichtspunkten und überführt die Sammlung damit in ein Archiv. Einige der für ihn bemerkenswerten Vorlagen hat er in seinen Installationen verarbeitet, andere hebt er zunächst auf, um sie in späteren Werken zu verwenden. Dieser Vorgang des Sammelns sowie der Überführung in ein Archiv gehören seit jeher zur künstlerischen Praxis Andreas M. Kaufmanns.