Kölner
Galeristen: Mein schönstes Stück
Von Sandra Ebert
exp
Köln Kunststadt Köln: Heimat der wichtigsten europäischen
Kunstmesse, der Art Cologne. Aber nicht nur das: In Köln
gibt es sage und schreibe 138 Galerien, Museen und Kunsträume. Kölner
Galeristen versorgen Sammler aus der ganzen Welt. Im EXPRESS zeigen die
wichtigsten Galeristen Köln ihr persönliches Lieblingswerk.
Jeden Tag, bis zur Eröffnung der Art Cologne am 7. November (läuft
bis zum 14.11.) stellt der EXPRESS eine Galerie vor - und Kunstwerke,
von denen die Galeristen sagen: Das ist mein schönstes Stück!
Für die Galeristin Gabriele Rivet sind das 27 Fernsehmonitore. Das
besondere an der riesigen Installation von Videokünstler Andreas
Kaufmann: Die Monitore sind an Metronome angeschlossen. Und an deren Zeiger
sind winzige Überwachungskameras installiert, die jeden Winkel des
Raums filmen.
Werden die Metronome in Bewegung gesetzt, fangen die Bilder an zu wackeln.
Ein Gefühl, als ob man seekrank wird. Und erst der Lärm! Klack,
klack, klack - laut und unerbittlich ticken die Metronome im hohen, weißen
Raum der Galerie Rivet im Hinterhaus der Volksgartenstraße 10.
Mir dröhnt abends ganz schön der Kopf, gesteht die
Galeristin dann auch . Aber wenn es zu schlimm wird, gehe ich ins
Badezimmer. Dort geht die Ausstellung nämlich weiter: In der
Ecke steht ein einziger Fernseher auf einem dunkelbraunen Höckerchen.
Ganz sanft schaukeln die Bilder hier, als ob man in einer Hängematte
liegt.
Ich stelle nur multimediale Sachen aus, erklärt Gabriele
Rivet das Konzept ihrer Galerie, die seit Ende 1992 besteht. Das
geht von Malerei über Zeichnungen bis zu computergenerierten Werken
aus der ganzen Welt.
Ihre Künstler kommen aus Japan, Israel und Brasilien, darunter Stars
wie der Japaner Sumi Maro. Im Gegenzug hat Gabriele Rivet aber auch schon
Kölner Künstlern ein Forum im Ausland verschafft, zum Beispiel
eine Wanderausstellung mit Werken von Jürgen Klauke in Japan.
Wer die große Monitor-Installation von Andreas Kaufmann erwerben
will, braucht jedenfalls nicht nur starke Nerven, sondern vor allem auch
eine dicke Brieftasche: Das Werk kostet nämlich stolze 80 000 Mark.
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